Klettern in Brasilien – Samba de Granit!So, Ende August wars soweit und der große Urlaub stand an! Erst sollte es in den brasilianischen Süden gehen, genauer gesagt auf die Insel Florianopolis, ca. eine Flugstunde südlich von Sao Paulo, und später in die – so sagt man – schönste Stadt der Welt, nach Rio de Janeiro.12, 16 oder 20 Stunden später – wer kann das bei der Zeitverschiebung schon genau sagen – waren wir schon in Florianopolis gelandet und voller Tatendrang und Vorfreude, was denn diese Insel im Winter zu bieten hat. Überraschenderweise lag gar kein Schnee, also beschränkten wir uns auf Wanderungen entlang der Küsten, um einen Bilderbuchstrand nach dem nächsten vorzufinden. Schließlich und endlich wurden wir aber doch noch fündig und übten uns in der Disziplin des Sandboardens auf den hiesigen Sanddühnen. In Ermangelung eines Liftes wurden die Beine im tiefen Sand jedoch schnell müde und auch der orkanartige Wind trug Seiniges dazu bei, dass wir uns entschieden, Wintersport nur mehr auf dem Medium Schnee zu betreiben. Auf gings Richtung unseres nächsten Stops, Rio de Janeiro. Ehrgeiziges Ziel unsere Stadtausfluges war es, die klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, nämlich den Corcovado mit Christusstatue und den Zuckerhut nicht per Taxi, Seilbahn oder Rolltreppe zu besteigen, sondern sie zu erklettern. Sowohl der Zuckerhut als auch der Corcovado sind letztendlich nichts anderes als massive Granitzapfen, die mitten in dieser Metropole senkrecht nach oben stehen. Gleich am ersten tag war so schönes Wetter angekündigt, weshalb wir gar keine Zeit verstreichen ließen und uns sogleich die Christusstatue vorknöpften. Erst den Touristentrampelpfaden folgend verließen wir bald den Weg und schlugen uns über einen bewaldeten Pfad zum Einstieg durch. Herrliche Kletterei führte dann über 200 m durch Risse, Verschneidungen und grifflose Platten direkt unter die Christusstatue an die Aussichtsplattform. Unglaubliche Ruhe und fantastische Aussicht machten diesen Anstieg zu einem wahren Vergnügen. Viel zu schnell hatten wir die Schwierigkeiten überwunden und sprangen über das Geländer auf die Plattform, wo bereits die Touristenhorden auf uns warteten und die Einsamkeit schlagartig in massive Platzangst überging. Total zufrieden mit diesem ersten Tag in der großen Stadt planten wir schon die etwas forderndere Tour auf den Zuckerhut, die in Sachen Linie und Ausgesetztheit noch spektakulärer war. Direkt unter der aus einem James-Bond-Film bekannten Seilbahn stiegen wir also Tags darauf in die Kletterei ein und folgten dem kompakten Fels in direkter Linie bis zur Bergstation, wo wir abermals von einem staunenden Touristenpublikum empfangen wurden. Belohnt für die Strapazen wurden wir einerseits von den brasilianischen Bergbahn mit einer gratis-Talfahrt (wo gibts denn sowas??) und von uns selbst mit zwei hervorragenden Flaschen brasilianischen Gerstensaftes im Tal! Das ist Urlaub.Die nächsten Tage gestalteten sich dann doch etwas gemütlicher, der Strand von Ipanema war klettertechnisch nicht allzu anspruchsvoll und auch das Wetter zeigte sich schließlich von einer etwas ungemütlicheren Seite. Dennoch eine super Sache, wenn man Hobby und Sightseeing so wunderbar unter einen Hut bringen kann. Nachahmer seien an dieser Stelle bestärkt!Soweit so gut, viele Grüße Andi
Bewegung und Begegnung
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