Swiss National Sauna Team – Als ich die Anfrage vom Andreas erhielt war mir erst gar nicht bewusst mit welchen Hochkaräter ich es später zu tun haben sollte. Dass es sich bei der Eidgenössischen Reisegruppe aber keineswegs um Amateure handelt, das wurde mir ob der gefühlvollen Auswahl des Reiseziels schnell klar. Ihren ursprünglich gefassten Plan nach Norditalien zu fahren warfen die 5 Jungs nämlich schnell über Board ,als sie die Schnee Prognose im Nordalpenbereich sahen. Schlagartig war mir klar: soviel dynamische Verfügbarkeit ist nur von Profis zu erwarten … und Recht hatte ich.
Zugegebenermaßen etwas gebeutelt aufgrund diverser Bergrettungseinsätze bei Nacht und Sturm traf ich die Gang schließlich zum Gewöhnen an die Kanada-esquen Verhältnisse erstmal auf der Schmittenhöhe. Die schiere Bodenlosigkeit des Tiefschnees hatten wir alle 6, zumindest in Europa noch nicht erlebt. Nach einigen schmerzlichen Lektionen aufgrund fehlenden Speeds oder gefundener Tree-Wells hatten sich aber auch die Snowboarder der Gruppe mit den Besonderheiten der Schneelage arrangiert.
Nach diesem erstem Abklopfen war klar, dass Fitnessgrad und Motivation Einiges zulassen würden. Da der Neuschneezuwachs in den folgenden zwei Tagen leider nur einstellig blieb, konzentrierten wir uns auf ein paar Schitouren in der Region. Beim Spuren den Hochschnee bis zur Hüfte wühlten wir uns in Richtung Gipfel. Trotz hoher Lawinenwarnstufe fanden wir im Waldbereich unverbundenen Pulverschnee und hakten so bedenkenlos zwei Pinzgauer Genussklassiker ab. Aber ein National Team Sauna ist sowas natürlich nicht zufällig.
Um die stählernen Schweizer Prachtkörper für den jeweils nächsten Tag fit zu machen, frönten die Eidgenossen jeden Abend ihrer großen Leidenschaft, dem Après-Saunieren. Obwohl – so vermute ich – wohl das Geheimnis ihrer Agilität, schlug ich mehrere Einladungen zum Spektakel unverhohlen aus. Grenzen müssen nun mal gezogen werden, wenngleich ich persönlich Ausnahmen für das Schwedische Damen-Volleyball Team machen würde.
Der letzte Tag unserer Pulverschneewoche gipfelte schließlich im Home of Lässig. Saalbach zeigte sich als Freeride Mekka schlechthin. Unglaublicher Schnee und noch dazu unglaublich viel davon. Dazu das komplette Auslassen der Konkurrenz .…Fassungslosigkeit auf unserer Seite. Es lag quasi an uns Sechs die diesmal extrem tief hängenden Früchte dieser konstanten Nordwestströmung zu ernten … und wir hatten Erbarmen. Nach ungefähr 27000 Runden am 12er gings nach Ham & Eggs mit Bananenmilch rüber zum Westgipfel … nur um festzustellen, dass es dort im Wald fast noch besser ist.
Als wir gegen 15:30 am Nachmittag glaubte, am Horizont einen Regenbogen samt Einhorn zu sehen, entschieden wir uns, das eben Erlebte dankbar bei Hopfenkaltschalen nachzubesprechen. Die gesamte Woche sahen wir nie die Sonne, es schneite jeden Tag. Die Lawinenwarnstufe war mindestens auf 4. Dennoch konnten wir mit geschickter Routenwahl 5 sichere Touren- und Freeridetage erleben.
Danke ans Sauna Team fürs Vertrauen, die Motivation und das Media-Coverage (siehe unten)! Wenn alle Zutaten und Fähigkeiten perfekt zusammen kommen, so wird eben aus einem Sack Kartoffeln ein feines Schwiiizer Röschti!